Wie soziale Medien abhängig machen

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Wer kennt es nicht? Eigentlich wollte man nur kurz auf das Smartphone schauen und schon ist eine Stunde rum. Immer mehr Menschen verbringen ihre Zeit auf Social Media Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram & Co. Dabei bieten die sozialen Medien neben zahlreichen Chancen auch Risiken. Wir zeigen, wie Social Media süchtig machen kann.

Chancen & Risiken von Social Media

Warum nutzen wir soziale Netzwerke? Ganz einfach: es ist ein Zeitvertreib, der einem zudem ein gutes Gefühl gibt. Positive Nachrichten und Likes geben uns das Gefühl von Aufmerksamkeit und aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn. Gerade für Menschen, die sich im realen Leben schwertun Freunde zu finden, bekommen in den sozialen Medien das Gefühl vermittelt gesehen und gemocht zu werden. Auch die Vernetzung mit zahlreichen anderen Personen bietet Chancen neue Freundschaften zu finden.

Jedoch gibt es auch Schattenseiten. So wie positive Kommentare die Stimmung beeinflussen, tun es auch die negativen. Zudem besteht auch die Gefahr, dass man immer mehr Likes haben möchte und sich so unter Druck setzt immer mehr neu Inhalte ins Netz stellen zu müssen. Auch wenn man ständig “perfekte” Influencer vor Augen hat, vergleicht man sich und versucht mit ihnen mithalten zu können. Das kann sich negativ auf die Psyche auswirken. Des Weiteren sind die Plattformen zumeist so gestaltet, dass sie süchtig machen können.

Das Suchtpotenzial von Social Media

Bei so ziemlich jeder Social Media Plattform kann man ohne Ende scrollen – ein sehr schlauer Mechanismus. Denn wir bringen Dinge gerne zu Ende, doch das ist bei Social Media nicht möglich, da es unendlich viele Inhalte gibt und die Seiten kein Ende haben. Bei YouTube wird man nach dem Video direkt zum nächsten weitergeleitet und bei Instagram kann man endlos scrollen und sieht immer mehr neu Bilder. Dieses endlose Angebot überfordert die menschliche Psyche. So bleiben wir beispielsweise viel länger auf den Plattformen, als wir eigentlich wollten.

Unter anderem sorgen Signalfarben und Benachrichtigungstöne dafür, dass wir länger auf der Seite verweilen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen harmloser Freizeitbeschäftigung und Sucht. Doch ab wann kann man von einer Social Media Sucht sprechen? Konsumiert man immer mehr Social Media Inhalte oder bekommt sogar Entzugserscheinungen, wenn dies nicht möglich ist, dann spricht das zumindest für ein problematisches Verhalten. Wenn man seine Social Media Nutzung nicht mehr unter Kontrolle hat, ist das schon ein starkes Anzeichen für eine entstehende Sucht.

Wie kann eine Social Media Sucht verhindert werden?

Wie auch bei anderen Süchten hilft eine Regulierung. Um beispielsweise der Glücksspielsucht entgegenzuwirken, wurde von der Bundesregierung ein neues Casino Gesetz 2021 verabschiedet. Das legalisiert zwar das Glücksspiel, zwingt aber gleichzeitig die Anbieter einen Teil der Suchtprävention zu übernehmen. Im Social Media Bereich ist kaum eine staatliche Regulierung möglich, daher muss man sich selbst Limits setzen. Es gibt beispielsweise kostenlose Apps, mit denen man die Nutzung einer bestimmten App zeitlich begrenzen kann.