Digitalisierung in der KFZ-Branche: Wie Werkstattbedarf & Co. den E-Commerce erobern

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Noch immer tun sich manche Branchen schwer mit der Digitalisierung. Erst sahen sie keine Notwendigkeit für einen Wechsel ins Netz, jetzt fehlt ihnen oft das Know-How. Mit ein paar wenigen Überlegungen kann man der Konkurrenz aber schon einen ganzen Schritt voraus sein.

Wie kann sich die KfZ-Branche digital aufstellen?

In der KFZ-Branche gibt es zum Teil noch recht große Widerstände zu überwinden, wenn es um die Digitalisierung geht. Das ist auch verständlich, schließlich mussten sich Werkstätten und Autohäuser bislang nur wenig bis nie darum sorgen, dass sie nicht genug Kunden haben könnten. Die gegenwärtige Krise verdeutlicht allerdings einmal mehr, wie fragil der vermeintlich feste Boden in Wahrheit ist, auf dem diese Unternehmen stehen. Wer bereits jetzt neben seinem klassischen Geschäft über einen gut funktionierenden Online-Auftritt verfügt, der wird aus der Krise als Gewinner hervorgehen.

An einem Beispiel zeigt sich gut, wie der Wechsel ins Internet auch für die KFZ-Branche gelingen kann: Der Shop Hermann-Direkt.de vertreibt allerlei Artikel für Unternehmen, die in dieser Branche arbeiten, etwa Autovermietungen oder Werkstätten. Zum Angebot zählen unter anderem KFZ-Schein-Hüllen, Parkscheiben oder Planer. Gut geeignet für den Online-Handel sind immer Artikel, die sich in größeren Mengen bestellen lassen, wie etwa verschiedenartiger Werkstattbedarf. Auf die Kraftfahrzeuge selbst trifft das natürlich nicht zu. Hier müssen die Unternehmer eigene Lösungen finden und kreativ werden.

Ein großes Problem stellt immer wieder der Kundenkontakt dar. Gerade in der KFZ-Branche ist direkte Kommunikation essentiell. Das kann ein Online-Shop freilich nicht ersetzen. Es gibt aber Alternativen. Ein regelmäßiger Newsletter kann zum Beispiel die Basis für eine anhaltende Kommunikation sein. Der Händler informiert den festen Kundenstamm über Neuheiten im Angebot, Rabattaktionen oder er verschickt einfach nur freundliche Weihnachtsgrüße. Gerade in Branchen, in denen der direkte Kundenkontakt eine große Rolle spielt, sind Newsletter meist keine schlechte Idee, wenngleich diese Technik der Kundenkommunikation auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat.

Kann man online wirklich alles verkaufen?

Ein häufiger Irrtum im E-Commerce ist es, dass auch wirklich alles, was man anbietet, über den Online-Shop direkt bestellbar sein muss. Gerade in der KFZ-Branche kann man immer wieder beobachten, wie die Händler ihre Homepage als erweitertes Verkaufsprospekt nutzen. Für den eigentlichen Kauf inklusive Probefahrt können die Kunden nach wie vor direkt vor Ort erscheinen. Aber auch der Fokus auf ein laufend aktuelles Online-Angebot hat schon so manches Unternehmen davor bewahrt, von Konkurrenten überholt zu werden. Hier müssen die Händler anhand ihrer Erfahrungen mit dem eigenen Kundenstamm entscheiden, was die beste Lösung für sie ist. Nur eine Sache ist klar: Die Digitalisierung ist keine „ja oder nein“-Frage mehr, sondern eine „wie“-Frage.